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Adiro
Samstag, 24. August 2013
Mittwoch, 21. August 2013
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Dienstag, 20. August 2013
Barebacking, wiederentdeckter Trend beim Sex
Trotz anhaltender
HIV-Problematik wird in Pornofilmen und bei Sexpartys wieder verstärkt
ungeschützter Sex praktiziert. Ursachen, Gefahren und sonstige Infos.
Die Pornoindustrie
boomt, nicht nur im heterosexuellen Bereich, sondern auch, wenn es um schwule
Pornos geht. Trotz HIV und Aids ist aber in den letzten Jahren eine verstärkte
Nachfrage nach so genannten Barebacking-Filmen zu verzeichnen.
Was ist Bareback?
Barebacking kommt aus
dem englischen Sprachgebrauch und heißt soviel wie „Reiten ohne Sattel“
beziehungsweise wörtlich übersetzt „nackter Rücken“. Vor dem Aufflammen der
Aids-Problematik in den frühen Achtziger Jahren war der ungeschützte
Geschlechtsverkehr die durchweg gängige Art, miteinander sexuell zu verkehren,
nicht nur bei Homosexuellen, sondern auch in heterosexuellen Partnerschaften.
Barebacking-Filme
finden immer mehr Anhänger
Wenn in Pornofilmen
die Darsteller miteinander sexuell verkehren, tun sie dies normalerweise, indem
sie „Safer Sex“ praktizieren, das heißt sie benutzen Kondome und versuchen auf
diese Weise die Gefahr von Infektionen mit Geschlechtskrankheiten zu verhindern
beziehungsweise wenigstens zu minimieren. Dies war bisher sowohl in
Heteropornofilmen, als auch in Schwulenpornos gängige Praxis, vor allem auf dem
Hintergrund sehr häufig wechselnder Partner während der Dreharbeiten und dem
damit verbundenen Risiko, sich auch mit HIV zu infizieren. Als weitere
Absicherung lassen alle Darsteller in regelmäßigen Abständen HIV-Tests machen.
In Bareback-Filmen hingegen werden keine Kondome benutzt. Solche Filme werden
nicht nur von schwulen Filmemachern produziert, sondern auch von
Produktionsfirmen, die sich auf heterosexuelle Pornofilme spezialisiert haben.
Trotz HIV-Risiko
steigt die Nachfrage nach Barebacking-Produktionen
Erstaunlicherweise
kommt der Impuls, solche Filme zu produzieren, nicht von den herstellenden
Firmen, sondern wird von den Kunden ausgesandt, die verstärkt nach ihnen
fragen. Die Pornoindustrie hat lediglich auf diesen Impuls reagiert. Gerade in
den letzten Jahren sind neue Labels entstanden, die sich auf
Barebacking-Produktionen konzentrieren. Vor allem Firmen aus osteuropäischen
Ländern werfen jedes Jahr unzählige Filme auf den Markt. Aber auch aus den USA
landen Filme mit unsafen Sexualpraktiken in den Regalen der Videotheken und in
den Online-Shops. Auch wenn die Produktionsfirmen betonen, dass sie alles
erdenkliche für die Sicherheit ihrer Darsteller tun, darf gesagt sein, dass
diese trotzdem einem extremen Risiko ausgesetzt sind, sich mit übertragbaren
Geschlechtskrankheiten bis hin zu Aids beim Dreh zu infizieren.
Barebacking-Partys
haben Hochkonjunktur
Neben
Barebacking-Filmen gibt es aber einen weiteren Trend, sexuell unsafe
miteinander zu verkehren: Barebacking-Partys. Auf solchen (meist schwulen)
Sex-Partys treffen sich Gruppen von Männern, die einander sehr oft nicht kennen
und praktizieren ungeschützten Sex. Nicht selten nehmen an solchen
Veranstaltungen auch HIV-Positive Männer teil, die sich „Giftgiver“ (Schenkende)
nennen. Aber auch so genannte „Bugchaser“ (Virenjäger) sind auf solchen Partys
zu finden. Diese legen es ganz bewusst darauf an, sich zu infizieren, weil sie
von der Unausweichlichkeit einer Infektion ausgehen.
Der Trend zu
Barebacking hat zahlreiche Gründe
Verschiedene Studien
haben versucht zu ergründen, warum Barebacking einen solch regen Zulauf hat.
Dabei wurde deutlich, dass sich der größte Teil der Befragten ganz bewusst für
diese Art des sexuellen Kontaktes entschieden hat. So wurden als Gründe unter
anderem genannt:
- die grundsätzliche Ablehnung der Verwendung von Kondomen
- dass keine Notwendigkeit für Safer Sex besteht, wenn beide Partner bereits HIV-positiv sind
- dass zwei HIV-negative Partner noch keinen Safer Sex praktizieren müssen
- latente Homophobie gegen die eigene Person beziehungsweise andere Personen
- die Überzeugung, dass Kondome eine tiefe, erregende Erfahrung eher behindern
- die nicht gewollte Auseinandersetzung mit der HIV-Problematik
Der neu entstandene
Trend zu Barebacking macht deutlich, dass es unbedingt notwendig ist, weiterhin
und sogar verstärkt über die Risiken unsafer Sexpraktiken aufzuklären und
Präventionsarbeit zu leisten.
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